Sandro und Lisa Hügli-Landheer
Die Möglichkeiten der Fotografie, gesellschaftliche und politische Ereignisse, Menschen, Bauwerke, Landschaften und andere Motive abzubilden, sind ebenso faszinierend wie vielfältig. Während vieler Jahre konnte ich mich als Journalist und Redaktor immer wieder mit der Wirkung von Fotografien und ihren Botschaften auseinandersetzen. Das gilt noch immer. Als Mitglied eines Kommunikationsteams fertige ich heute jedoch fast ausschliesslich themenspezifische Fotos für Websites und Drucksachen aller Art.
In meiner freien Zeit aber gab und gibt mir die Fotografie die kreative Freiheit, meine persönlichen Eindrücke und Empfind- dungen wiederzugeben. Es sind Ausschnitte und Gegenüber- stellungen aus dem «Grossen Weiten», aber auch unscheinbare Motive, die zu entdecken es sich lohnt. Sie überraschen mich immer wieder mit ihrer ganz besonderen Ausdruckskraft. Diese Ansichten rufen Erinnerungen wach, sie erzählen Begebenheiten. Sie regen die Phantasie und dazu an, Fragen zu stellen – und vielleicht Antworten zu finden. Diese kleinen Welten zu finden und sie fotografisch einzufangen treibt mich an. Und wenn das fertige Bild die selben Emotionen erzeugt wie bei der Aufnahme selbst, dann freut mich das ganz besonders.
…und der kurze Augenblick
Diese kleinen Welten finde ich eigentlich überall, ob draussen in der Natur oder im urbanen Raum. Paart sich Musse mit Acht-samkeit stehen die Chancen gut. Manchmal ist es auch nur ein kurzer Augenblick, der meine Aufmerksamkeit weckt. Technische Perfektion und gefilterter Hochglanz sind dabei nicht mein Ziel. Wichtiger ist mir, eine eigene Sicht- und Umsetzungsweise zu finden und diese in der für mich geeignetsten Form wiederzu- geben. Und ich freue mich, wenn meine fotografischen Arbeiten auch andere Menschen berühren, anregen oder die Lust wecken, selbst kreativ zu sein.
Kreativ und künstlerisch unterwegs sein ist meine Passion: Das Erleben dieser Auszeiten vom Alltäglichen und der Genuss von wertfreien Momenten; Entdeckungsreisen durch Farben, Formen, Strukturen und vieles mehr, verbunden mit dem lustvollen Ausprobieren und Experimentieren.
Mein Wissen und die handwerklichen Techniken erweitere ich regelmässig in Kursen, mit Fachliteratur und im Austausch mit anderen kreativen Menschen. Gerade letzteres empfinde ich als überaus bereichernd.
Das Unperfekte leben
In unserer zunehmend digitaleren und von Robotertechnik durchdrungenen Welt und ihren sozialen Plattformen scheint mir bedauerlicherweise das Vergleichen und Bewerten, verbunden mit dem Streben nach Perfektion, eine Begleiterscheinung zu sein. Umso mehr möchte ich das «Unperfekte», dass «Fehler» machen dürfen in einer Art und Weise leben, in der ich mich selber und auch andere motivieren kann, sich diese kreativen Freiheiten immer wieder zu gönnen.
Verwobene Geschichten
Geschichten zu hören oder zu erzählen ist mir ein nie endendes Vergnügen. Speziell die unscheinbar wirkenden Erzählungen
sind es, die meine Aufmerksamkeit wecken. Deshalb arbeite
ich gerne mit Second-Hand-Materialien. Die damit verwobenen Geschichten stelle ich mir vor. Heute können wir problemlos rasch und kostengünstig erwerben, was uns begehrlich erscheint. Mir ist die Sorgfalt meiner Grossmutter im Umgang mit allem Materiellen, das sie umgab, bis heute ein Vorbild geblieben. Mit der Leidenschaft für alle meine verwendeten Textilien und Geschichten decke ich gleichzeitig auch mein Bedürfnis nach Nachhaltigkeit und Sorgfalt gegenüber der
Natur ab.