CALAMITA


Im Mai 2022 verbrachten Lisa und ich wunderbare Tage auf Elba. Wir wohnten in einem still und für sich gelegenen Haus unterhalb von Capoliveri, nur wenige Gehminuten vom Spiagga di Straccoligno entfernt. Das Haus gehört Dominique Hagl, der Tochter des Münchner Kunstmalers Fritz Hagl, der über 40 Jahre auf der italienischen Mittelmeerinsel lebte und malte. Dominique Hagl erwähnte in ihren Erzählungen über ihren Vater, dass dieser unter anderem auch auf der Halbinsel Calamita Inspirationen für seine Werke fand. Eines Mittags fuhren wir also mit unseren Fahrrädern den Berg hoch und folgten dem traumhaften Panoramasträsschen hoch über dem Meer Richtung «Miniere Calamita». Die Halbinsel von Calamita wurde zur Blütezeit des Bergbaus richtiggehend durchlöchert. Hauptsächlich wurde hier Magnetit abgebaut. Erste Zeugen dieser Periode zeigten sich schon bald in Form eines abbruchreifen Gebäudes rechts der Schotterstrasse und zahlreichen, wie ausgestellten, aber vor sich hinrostenden Bergbaumaschinen. Wir waren sofort fasziniert. Ich war besonders vom schweren Gerät angetan, dem Wind und Wetter bereits beträchtlich zugesetzt hat. Im Prozess der Vergänglichkeit verwandelt die Natur selbst Blech und harten Stahl in zauberhafte, sich stetig verändernde Farb- und Formenwelten. Einige davon habe ich in einer kleinen Serie festgehalten.

 

Auch bei uns finden sich immer wieder ähnliche Objekte, die durch  Wettereinflüsse oder harten Alltagsgebrauch eine ganz besondere Ästhetik erhalten.